Interkulturelle Philosophie (4 courses in German)

Arbeitskreis in Begleitung der Vorlesung Interkulturelle Philosophie von Prof. Ram A. Mall

1. Lebenswelt, Vernunft und der interkulturelle Dialog

Montags von 17 bis 19 Uhr, Ludwigstr. 31, Raum 208

Beginn: 8.5.2006
Ende: 24.7.2006
Semesterwochenstunden: 2

Die »alltägliche Lebenswelt« ist für Husserl »die einzig wirkliche, die wirklich wahrnehmungsmäßig gegebene, die je erfahrene und erfahrbare Welt«. Sie ist die nicht nur die Welt, in der wir leben und handeln, sondern auch der »Horizont aller sinnvollen Induktionen«. Sie bildet das deskriptive und normative »Sinnesfundament« der Wissenschaften und mehr noch: der Vernunft überhaupt. Wenn nun aber die Lebenswelt die Welt des Scheines und der Doxa ist, wie kann Vernunft auf einem derart wackeligen Fundament aufbauen und inwieweit kann sie es transzendieren? Wenn die Lebenswelt unser Denken prägt, wie können wir im Denken frei sein, ihre Prägung zu überwinden?
Andere Philosophen wie Nietzsche und Wittgenstein haben ähnliche Ansätze verfolgt. Allerdings haben selbst jene Philosophen, die an Husserls Begriff der Lebenswelt anknüpfen, grundsätzliche Veränderungen vorgenommen. Beispielsweise sollten nach Waldenfels die konkreten »Lebenswelten« nicht auf einen »abstraktiven Weltkern« reduziert werden. Gibt es dann entsprechend der Pluralität der Lebenswelten mehrere ›Vernünfte‹? Oder gibt es einen gemeinsamen Verstehensgrund, der Kohärenz ermöglicht?
Schon bei der Beschreibung einer Lebenswelt treten Schwierigkeiten auf. So befinden auch wir als Beschreibende uns in einer Lebenswelt – (wie) können wir vermeiden, unseren Blick von dieser verklären zu lassen? Gibt es eine objektive Beschreibung, auch wenn die Lebenswelt unausweichlich mit dem subjektiven Erleben und Selbstbild ihrer Teilnehmer verbunden ist? Ist sie überhaupt theoretisch beschreibbar, oder kann sie letztlich nur anhand von praktischen Beispielen gezeigt werden?

Diese Fragen werden wir systematisch an die Texte von Edmund Husserl, Jürgen Habermas, Jitendranath Mohanty, Ram Mall und Bernhard Waldenfels stellen. Der Vergleich der scheinbar undurchdringlichen Lebensweltproblematik mit interkulturellen Dialogen dient der wechselseitigen Klärung: Beispielsweise lassen sich so die Fragen zu einem gemeinsamen Verstehensgrund und zur Möglichkeit einer theoretischen Beschreibung anschaulicher erörtern. Je nach Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer können auch kürzere Texte beispielsweise von Hanna Arendt, Michel Foucault, Maurice Merleau-Ponty, Friedrich Nietzsche, Alfred Schütz und Ludwig Wittgenstein hinzugezogen werden.

Literatur (befindet sich bereits im Semesterapparat »Durt« in der philosophisch-theologischen Bibliothek): Habermas, Jürgen 1988 »Die Einheit der Vernunft in der Vielheit ihrer Stimmen«, in ders.: Nachmetaphysisches Denken (Suhrkamp). Husserl, Edmund 1976 Die Krisis der Europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie: eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie, hrsg. von Walter Biemel (Husserliana Band VI, 2. Auflage). Husserl, Edmund 1993 Die Krisis der Europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie: Ergänzungsband. Texte aus dem Nachlass 1934 – 1937, hrsg. von R. N. Smid (Husserliana Band XXIX). Mall, Ram A. 2004b »Zur interkulturellen Theorie der Vernunft − Ein Paradigmenwechsel«, in: Hans-Friedrich Fulda & Rolf-Peter Horstmann (Hgg.) Vernunftbegriffe in der Moderne: Stuttgarter Hegel-Kongreß 1993 (Klett-Cotta). Mohanty, Jitendranath N. 1997 »Transcendental Philosophy and Lifeworld«, in ders.: Phenomenology: Between Essentialism and Transcendental Philosophy (Northwestern University Press). Waldenfels, Bernhard 1985 In den Netzen der Lebenswelt (Suhrkamp). Waldenfels, Bernhard 1997 Topographie des Fremden: Studien zur Phänomenologie des Fremden (Suhrkamp).

2. Habermas zu Lebenswelten und interkultureller Vernunft

Der Arbeitskreis schließt an die schon seit mehreren Semestern geführte Diskussion zu interkulturellem Verstehen, Weltbezug und der Rolle einer interkulturellen philosophischen Perspektive an, deren Kenntnis jedoch nicht vorausgesetzt wird. Im Mittelpunkt dieses Semesters stehen Habermas’ Darlegungen zur Möglichkeit einer interkulturellen Vernunft. Wir werden detailliert untersuchen, inwieweit nicht nur Sprache, sondern auch Rationalität und Vernunft lebensweltlich und kulturell konstituiert werden. Mit dieser Kontextrelativität zeigt sich nicht nur die Notwendigkeit, interkulturelles Verstehen über den Verweis auf Gemeinsamkeiten hinaus zu erklären. In Frage steht auch die Möglichkeit einer interkulturellen Rationalität und Vernunft.

Eine affirmative Antwort gibt Habermas in seinem Aufsatz ›Die Einheit der Vernunft in der Vielheit ihrer Stimmen‹, der unseren Ausgangspunkt bietet. Habermas schließt dort einerseits an die klassische Frage nach dem Verhältnis von Einheit und Vielheit an, anderseits an aktuelle Überlegungen zur Philosophie. Mit Rortywendet er sich gegen universale Wahrheitsansprüche. Deren Zurückweisung muss keinen performativen Selbstwiderspruch darstellen, sofern sie nicht selbst als absolute Wahrheit behauptet wird und somit einfach nur die traditionelle Metaphysik durch eine negative ersetzen würde. Muss man aber wie Rorty bei einem »Ethnozentrismus« stehen bleiben, der das Fremde lediglich zu einem Beiwerk des Eigenen macht? Dagegen argumentiert Habermas mit Putnam und McCarthy, im interkulturellen Verstehen bestehe zwischen den aufeinander prallenden Rationalitätsstandarts eine symmetrische Beziehung. Inwiefern aber können mit der regulativen Idee einer »freien reziproken Anerkennung« die lebensweltlichen Gebundenheiten transzendiert und eine interkulturelle Vernunft herausgebildet werden?

Ob Habermas der Komplexität interkultureller Diskurse gerecht wird oder aber diese zu sehr idealisiert, werden wir anhand von Malls Darlegungen zu einer interkulturellen Theorie der Vernunft kritisch hinterfragen. Ob Habermas mit der Ausblendung des kommunikativ Unverfügbaren nicht Vernunft übermäßig reduziert, werden wir anhand der diskursiven Bestimmung von Gemeinsamkeiten auf den ersten Blick widersprechenden Begriff des »absoluten Nichts« des japanischen Philosophen Nishida thematisieren. Damit meint Nishida keine überzeitliche Substanz als Grund der Wirklichkeit, sondern das Zusammenspiel verschiedener Wirklichkeitsebenen einschließlich leiblicher und alltäglicher Handlungen. Kann das »absolute Nichts« ein ›relatives Etwas‹ zur philosophischen Frage nach Vernunft im Diskurs zwischen Kulturen und Lebenswelten beitragen?

Literatur: Habermas, J. (1988) ›Die Einheit der Vernunft in der Vielheit ihrer Stimmen‹, in: ders. Nachmetaphysisches Denken. Mall, R. A. (2004) Zur interkulturellen Theorie der Vernunft: Ein Paradigmenwechsel, in: Fulda & Rolf-Peter Horstmann (Hgg) Vernunftbegriffe in der Moderne: Stuttgarter Hegel-Kongreß 1993. Mall, R. A. (2000) ›Interkulturelle Verständigung: Primat der Kommunikation vor dem Konsens?‹, in: F. Benseler et al. (Hgg) Ethik und Sozialwissenschaften: Streitforum für Erwägungskultur, Jg. 11, 3/2000. Nishida, K. (1999) ›Ort‹, in: R. Elberfeld (Übersetzer und Hg.) Der Anfang der Philosophie im modernen Japan. Rorty, R. (2001) Solidarität oder Objektivität? Drei philosophische Essays. Vollständige Literaturangaben unter www.durt.info. Kopiervorlagen stehen bereits im Handapparat in der philosophisch-theologischen Bibliothek. Weitere Literatur wird während des Semesters durch die Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmt.

3. Farben, Kulturen und Welt

Einrichtung: Department für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, Religionswissenschaft und Wirtschaftstheorie
Vorlesungsverzeichnis: Sommersemester 2005
Dozent(en): Christoph Durt
Termin(e): Mo 14 -16 Uhr , Ludwigstr. 31 , Raum 208 2.OG

Kommentar:
Am Beispiel der Farben soll die Frage behandelt werden, inwieweit Kulturen die Wirklichkeit prägen und inwieweit sie über die subjektiven, sprachlichen und kulturellen ›Grenzen‹ hinaus auf eine gemeinsame Welt verweisen. Farben wurden von zahlreichen Philosophen behandelt, die ihnen verschiedene Realitäten zusprachen und sie beispielsweise auf der einen oder der anderen Seite der Dichotomie zwischen primären und sekundären Qualitäten verordneten. Die experimentelle Psychologie legt nahe, dass subjektive Farbwahrnehmungen sehr verschieden sind und die Physik erklärt eine objektive Welt, in der Farben überflüssig sind. Sind Farben daher nur subjektiv? Die Alltagssprache hingegen ermöglicht eine weitgehend unproblematische Verständigung über Farben. Sind ihre Farbbegriffe daher unkorrigierbar? Viele Kulturen haben Farbbegriffe, die sich nicht in die Sprache anderer Kulturen übersetzen lassen. Ist ihre Welt darum eine andere? Es soll ein philosophischer Begriff von Farbe herausgearbeitet werden, der offen für das ist, was uns unter anderem Physik, Kunst und fremde Kulturen zu Farben beibringen können.

Für diese Unternehmung werden wir einen Begriff von Kultur nutzbar machen, der sich erst in der Philosophie jüngster Zeit und im gegenwärtigen Kontext von Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft entwickelt. Demnach manifestieren sich Kulturen in alltäglichen Handlungsweisen und sind konstitutiv für Bedeutung – einschließlich normativer Anteile. Über diese von verschiedenen Philosophen unter Konzeptionen wie »Lebenswelt« oder »Lebensform« behandelten Aspekte hinaus sind Kulturen nicht nur Ausgangspunkt theoretischer Betätigung. Umgekehrt schlagen sich in ihnen auch Theorien nieder. Zudem ist die meist mit dem klassischen Kulturbegriff assoziierte Bedeutung zu berücksichtigen, nach welcher Selbstreflexion eine wesentliche Leistung von Kultur ist.
Die Integration dieser Bedeutungsdimensionen ermöglicht es, Kultur als Art des menschlichen Umgangs mit Natur nicht als der Natur entgegen gesetzt zu denken, sondern als Bedingung des Weltbezugs menschlichen Denkens und Handelns. Dabei braucht allerdings nicht auf Allgemeingültigkeit oder Notwendigkeit rekurriert zu werden. Weil Kulturen niemals abgeschlossene Systeme bilden, geht die Interkulturelle Philosophie von den vorhandenen Überlappungen zwischen ihnen aus. Sie bietet den Rahmen, in dem die verschiedenen Weisen des Umgangs mit der Welt in einen sinnvollen Bezug gebracht werden können. Damit können interkulturelle Betrachtungen nicht nur zu einem Verstehen fremder Sichtweisen beitragen, sondern auch das eigene Verstehen der Welt und ihrer Farben erweitern.

Literatur: Einen guten (aber nicht mühelos zu erarbeitenden) Zugang bietet Stroud, Barry (2000) The Quest for Reality. Die vollständige Literaturliste wird in der ersten Sitzung bestimmt und steht dann unter www.durt.info zum Abruf bereit. Vorschläge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer können nach Absprache berücksichtigt werden, wobei möglichst schon vor der ersten Sitzung über Email (info@durt.info) Kontakt aufgenommen werden sollte.

4. Einführung in eine interkulturelle Philosophie und Religion

Arbeitskreis in Begleitung der Vorlesung Philosphie(-n) und Religion(-en) im Vergleich der Kulturen von Prof. Ram A. Mall


Christoph Durt Mo 14–16 Uhr, Hauptgebäude, Raum 348 2.OG
Es lässt sich immer schwerer ignorieren: Die eigenen kulturellen, religiösen und philosophischen Selbstverständlichkeiten verstehen sich weder für alle gleich, noch von selbst. Sie sind nicht selbstverständlich. In der »de facto hermeneutischen Situation« (Mall) muss sich jedes Interpretationsmuster auch selbst interpretieren lassen. Angesichts dieser Entwicklung häufen sich die Lippenbekenntnisse zur interkulturellen Verständigung. Tatsächlich jedoch verbirgt sich dahinter allzu oft der Glaube an die absolute Geltung des eigenen Weltbildes. Dieser Anspruch sollte relativiert werden. Dabei lohnt es sich, kurz innezuhalten, um zu vermeiden, einfach ein neues Dogma an die Stelle des alten zu setzten. Ein eben solches ist nämlich auch die relativistische Behauptung, es gebe nur Konstruktionen oder Konventionen. Und selbst wenn dies in manchen Fällen rein negativ und ganz undogmatisch gemeint sein sollte, wird doch die gleiche voreilige Voraussetzung wie bei den absolutistischen Gegenspielern gemacht: Dass die Philosophie nur in gemeinsamen Grundsätzen bestehen und gelten könne.
Komplexen Realitäten wird man aber nicht mit Reduktionismen gerecht. Deshalb muss eine echte Selbstbestimmung von Philosophie, Religion und Kultur jenseits von Absolutheitsanspruch und relativistischer Gleichgültigkeit vorgenommen werden. Genau dafür reflektiert die »Interkulturelle Philosophie« die Bedingungen eines Diskurses, bei dem der Konsens nicht vorausgesetzt ist. Die Einheit findet sie nicht in der Einheitlichkeit, sondern in Überlappungen, wie sie Wittgenstein mit seinen »Familienähnlichkeiten« beschrieben hat. So kann sich die »philosophia perennis« (Jaspers, unter anderen) gerade in den Unterschieden entwickeln. Wichtiger als die Übereinstimmungen sind die Einstellungen, wie sie beispielsweise Husserl untersucht. Dabei werden methodische Aspekte thematisiert, ohne eine vom Inhalt abstrahierende Methode zu entwerfen, wie sie beispielsweise in der westlichen Formallogik perfektioniert wird. Erstrebt wird ebenso wenig der »disengaged vantage point« (Stroud) oder gar die Enthaltung von jeglicher Sichtweise. Die Alternative zur objektiven Bestimmbarkeit ist nicht Perspektivenlosigkeit, sondern die perspektivische Auseinandersetzung »freier Geister« (Nietzsche).
Interkulturelles Philosophieren kann also nicht rein rezeptiv erlernt werden. Daher soll es nicht nur in der gleichnamigen Vorlesung dargestellt, sondern zusätzlich begleitend in diesem Arbeitskreis erarbeitet werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie genau verstehende Verständigung in der Differenz möglich ist. Zwei Semester lang werden wir ausgewählte Texte lesen. Dabei helfen einerseits die Texte dabei, Philosophie und Religion aus interkultureller Sicht zu verstehen. Andererseits hilft die interkulturelle philosophische Perspektive, im Sinne Gadamers für die Texte eine sich in ihrer Geschichte bewahrende Aktualität herauszubilden. Keiner Überlegung, einschließlich aller oben erwähnten, kommt dabei eine absolute Stellung zu. Gerade indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die zugrunde liegenden Gedanken aus vielen Perspektiven in Frage stellen, wirken sie an ihrer Ausgestaltung mit. Differenz wird so als Chance begriffen, unsere Rolle in der Welt zu bestimmen, ohne uns von eigenen oder fremden »Gewissheiten« bevormunden zu lassen.
Literatur: Ist bereits im Handapparat in der philosophischen Bibliothek im 2.OG des Hauptgebäudes verfügbar.
Beginn: 28.10.2002
Semesterwochenstunden: 2

Philosophie(-n) und Religion(-en) im Vergleich der Kulturen. Einführung in eine interkulturelle Philosophie und Religion
Prof. Dr. phil. Ram Adhar Mall Mo 16–18 Uhr , Hauptgebäude , Raum Hgb. 214
Diese zweiteilige Vorlesung erstreckt sich vom WS. 2002/2003 bis SS. 2003. In Teil I geht es um eine allgemeinverbindliche Konzeption der Philosophie aus interkultureller philosophischer Perspektive. Eine interkulturelle philosophische Reflexion macht deutlich, dass die Universalität der Philosophie ihre kulturspezifischen Ausprägungen mit grundsätzlichen Ähnlichkeiten und erhellenden Differenzen hat. Die Vorlesung fängt an mit einer kurzen Beschreibung der de facto hermeneutischen Situation in dem erneuten Angesprochensein der Kulturen, Philosophien und Religionen heute.
Nach einer begrifflichen Klärung des Terminus „interkulturelle Philosophie“ und Einführung einer interkulturell philosophischen analogischen Hermeneutik werden die unterschiedlichen philosophischen Traditionen –die chinesische, indische, europäische, auch afrikanische und lateinamerikanische – kurz dargestellt. Die interkulturelle These von einer „orthaften Ortlosigkeit“ der Philosophie ermöglicht so ein differenziertes, aber dennoch gleichrangiges Behandeln der Erscheinungsformen der Philosophie. Zu beachten ist, dass die interkulturelle Philosophie selbst nicht eine weitere Disziplin der Philosophie darstellt, sondern der Name für eine interkulturelle philosophische Orientierung ist mit der Einsicht, dass die eine „philosophia perennis“ niemandes Besitz allein ist und dass sie polyphon und polyzentrisch ist.
Philosophie im Vergleich der Kulturen macht ferner deutlich, dass es ein Primat der Fragen vor den Antworten gibt, und dass Philosophen unterschiedlicher Traditionen – sowohl intra- als auch inter- kulturell – miteinander mehr durch ihre Fragestellungen als durch ihre Antworten verbunden sind.
Philosophie im Vergleich der Kulturen zielt auf die Konzeption einer neuen Historiographie der Philosophie, und dies führt zu einem Aufgabenkatalog der interkulturellen Philosophie in Lehre und Forschung, in Theorie und Praxis.

Literatur: Mall, R. A./Hülsmann, H.: Die drei Geburtsorte der Philosophie. China, Indien, Europa, Bonn 1989; Mall, R. A.: Philosophie im Vergleich der Kulturen. Interkulturelle Philosophie. Eine neue Orientierung, Darmstadt 1996; Wimmer, F.M.: Vorlesungen zur Theorie und Methode der Philosophie im Vergleich der Kulturen,Bremer Philosophica, Uni. Bremen 1997; Kimmerle, H.: Die Dimension des Interkulturellen, Amsterdam 1994; Holenstein, E. Menschliche Gleichartigkeit und inter- wie intrakulturelle Mannigfaltigkeit, Zürich 1992; Forne-Betancourt, R.: Lateinamerikanische Philosophie zwischen Inkulturation und Interkulturalität, Frankfurt/M. 1997; Wiredu, K.:Philosophy and an African Culture, London 1980; Smart, N.: World Philosophie, New York 1999.
Beginn: 21.10.2002
Semesterwochenstunden: 2